Jubiläumskonzert des MGV 2002

Grandioses Konzert der Superlative zum Abschluss des Jubiläumsjahres

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Mit einer grandiosen Darbietung unterstrichen sowohl der Frauen- als auch der Männerchor des MGV 1902 Reilingen e.V., dass der Chorgesang nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat. Zumindest dann nicht, wenn er auf einem solchen Niveau dargeboten wird, wie dies beim Abschlusskonzert zum 100. Jubiläum des MGV der Fall war. So war es aufgrund der Qualität des dargebotenen Programms nicht verwunderlich, dass am Ende das Publikum im voll besetzten Saal diese Leistung mit standing ovations honorierte.

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Ein weit über zweistündiges Programm bot den mehr als 1.000 Zuhörern in der ausverkauften Mannherz-Halle zu keiner Zeit Langeweile. Dies lag an dem mit Sorgfalt zusammengestellten Programm und vor allem an den Protagonisten, die sich glänzend aufgelegt zeigten; und dies lag nicht zuletzt an MGV-Dirigent Professor Thomas Schlerka, der die Gesamtleitung des Konzerts, an dem insgesamt ca. 200 Musiker und Sänger/-innen mitwirkten, inne hatte.

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Mit der Ouvertüre aus Richard Wagners Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" eröffnete die Baden-Badener Philharmonie den Abend. Schon mit diesem Beginn unterstrich das unter der Leitung von Thomas Schlerka aufspielende nahezu 50-köpfige Ensemble, dass es ein Klangkörper ist, der sich absolut professionell darstellt und sowohl als Ganzes harmonisch und einfühlsam zu musizieren versteht, als auch über ausgezeichnete Solisten verfügt.

Thomas Müller, der als Moderator souverän und informativ-unterhaltsam durch das Programm führte, merkte anschließend zu Recht an, dass der Verein mit dem gewählten Entrée, den "Meistersingern", die Messlatte gleich sehr hoch gelegt habe. Diesem Anspruch, so versprach er, würden die beiden Chöre des MGV im Verlauf des Konzertes ebenfalls gerecht werden wollen. Dass der MGV diese Aussage erfolgreich einlöste, wurde seitens des Publikums am Ende des Konzertes durch lang anhaltenden Beifall bestätigt. Alle Anwesenden zeigten sich vom Gehörten sichtlich begeistert. Angesichts der proppevollen Halle darf vermutet werden, dass der MGV Reilingen damit seinen guten Ruf nicht nur in der Heimatgemeinde gefestigt hat, sondern mit dieser Aufführung auch innerhalb der ganzen Region ein konzertantes Glanzlicht gesetzt hatte.

Weiter im Programm ging es mit Mozart, genauer gesagt mit dessen letzter Oper, der Zauberflöte.

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Hierbei stimmte der Männerchor gefühlvoll den Chor der Priester "O Isis und Osiris" an. über 70 Sänger stark verfügt der Männerchor über eine gewaltige Stimmkraft. Gleichzeitig ist er aber auch in der Lage, den Anweisungen des Dirigenten anpassungsfähig zu folgen, vermag sowohl gefühlvoll verhalten als auch dynamisch zu agieren, wobei er stets als harmonische Einheit wirkt.

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Mit der Arie der Pamina, "Ach, ich fühl's", stellte sich die Koloratur-Sopranistin Stefanie Dasch vor. Sie gab mit dieser Mozart'schen Arie eine erste Probe ihres enormen gesanglichen Könnens, das in Verbindung mit ihrer herrlichen, mal voluminös und kraftvoll, dann wieder samtweich brillierenden Stimme, einen wahren Genuss ergab. Auch der zweite Solist des Abends, Bariton Jochen Schmeckenbecher, überzeugte bei seinem Auftritt als Papageno im anschließenden Duett mit der Sopranistin.

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Worauf sich der mittlerweile weltweit bekannte gute Ruf des aus Hockenheim stammenden Sängers stützt, der in seiner Jugend lange Zeit in den Reihen des MGV aktiv mitsang, war dem Publikum schon nach den ersten Tönen klar.

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Eine geschmeidige und ausdrucksstarke Stimme, die den ganzen Raum füllt und die scheinbar ohne Schwierigkeiten der nicht einfachen Partitur folgt. In ihrem Duett als Pamina und Papageno ergänzten sich die Stimmen der beiden Solisten wunderbar, getragen vom Klang der Philharmoniker. Mit dem Jägerchor aus dem "Freischütz" von Carl Maria von Weber und dem Matrosenchor aus dem "Fliegenden Holländer" von Richard Wagner hatte sodann der Männerchor nochmals Gelegenheit, sein Können zu demonstrieren, wobei der Chor damit nicht nur für sich selbst viel Anerkennung erringen konnte, sondern mit der Qualität des Vortrages auch die hervorragende Proben-Arbeit seines Dirigenten unterstrich.

Thomas Schlerka ist ein Dirigent, der es versteht, neben seiner musikalisch-ausdrucksstarken Orchesterleitung zugleich als exzellenter Chorleiter aus seinen Sängerinnen und Sängern das Beste herauszuholen, aus vielen Stimmen einen harmonischen und überzeugenden Chorklang zu formen. Seine fundierte musikalische Ausbildung, seine Liebe zur Musik und vor allem sein bereits in jungen Jahren erreichtes enormes Können kommen hierbei zum Ausdruck, sind deutlich spür- und hörbar. So konnte der Männerchor zu der von Jochen Schmeckenbecher glänzend vorgetragenen Arie des Pizarro aus Beethovens Oper "Fidelio" mit dem Schlusschor die perfekte, sich dynamisch steigernde Abschluss-Sequenz beisteuern. Und so geriet denn auch das letzte Stück vor der Pause, an dem neben den Männern auch der Frauenchor des MGV beteiligt war, zu einem wahren Triumph. Rund 130 Sängerinnen und Sänger stimmten gemeinsam den berühmten Gefangenenchor aus Guiseppe Verdi's Oper "Nabucco" an - und sangen sich mit diesem Vortrag kraft- und eindrucksvoll in die Herzen ihrer Zuhörer.

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Nach der Pause standen zu Beginn "Hoffmann's Erzählungen" auf dem Programm. Für nicht wenige Zuhörer war dies mit der Höhepunkt des Konzertes. Vom Frauenchor wunderbar gefühlvoll vorgetragen erklang die wunderschöne Melodie der "Barkarole". Sowohl die von den Chorsängerinnen Andrea Kief, Kerstin Pape, Heidi Schmeckenbecher und Eva Zirker intonierte Solostelle wie auch der gesamte Chor wussten hierbei gesanglich zu überzeugen und wurden dafür zu Recht mit viel Beifall vom Publikum gefeiert.

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Der Frauenchor unterstrich damit eindrucksvoll, dass er - bereits wenige Jahre nach seiner Gründung - ein wichtiger Bestandteil des Vereins und ein hervorragender Klangkörper ist. Stefanie Dasch steuerte mit ihrer "Arie der Olympia" als "automatisierte Puppe" dem Konzert ein weiteres gesangliches Glanzlicht bei. Dass sie in dieser Rolle auch mit ihrer mimischen Darstellung der "Puppe" überzeugte, spiegelte sich in der amüsiert-begeisterten Reaktion des Publikums wider.

Mit diesem Auftritt wurde im Konzertverlauf der übergang von der Oper hin zur leichten Muse der Operette auf absolut gelungene Weise vollzogen. Der Männerchor setzte mit dem schwungvollen "Chor der Studenten", bei dem die Chorsänger Peter Geng, Siegfried Spahn und Uwe Schuppel wohl akzentuierte, solistische Passagen übernahmen, den passenden Schlusspunkt hinter "Hoffmann's Erzählungen". Den Großteil der zweiten Konzerthälfte war dann Franz Lehár mit seiner "Lustigen" Witwe gewidmet.

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Informativ und mit viel Humor erläuterte Thomas Müller in seinen Zwischenmoderationen das Geschehen und die Zusammenhänge dieses Höhepunktes der Operettenmusik, durch die Dirigent Schlerka zusammen mit Orchester, Solisten und beiden MGV-Chören das Publikum auf dem nun folgenden umfangreichen musikalischen Streifzug in die Welt der "Belle Epoque" entführten.

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Ob Stefanie Dasch mit dem "Viljalied", ob Jochen Schmeckenbecher mit dem Evergreen "Dann geh' ich in's Maxim's", oder beide gemeinsam im Liebes-Duett "Lippen schweigen", der begeisterte Applaus des Publikums zeugte von der hervorragenden Qualität der jeweiligen Vorträge. Und auch beide MGV-Chöre standen hinsichtlich der Vortragsqualität den Solisten in nichts nach: Von gefühlvoll-einschmeichelnd bis überbordend-schwungvoll zur Begleitung von Stefanie Dasch bei ihrem Entreé-Stück als "Lustige Witwe" oder rhythmisch exakt den Anweisungen des Dirigenten folgend bei dem Titel "Ja das Studium der Weiber ist schwer", in allen Stücken konnte der Männerchor überzeugen und führte eindrucksvoll die ganze Bandbreite seines musikalischen Könnens vor.

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Dem stand der MGV-Frauenchor in nichts nach: Das schwungvoll vorgetragene "Grisettenlied" wusste ebenfalls zu begeistern; dass die Damen sich hierbei auf der Bühne kurzerhand mit dem entsprechendem passenden Outfit kostümierten und auch mit Tanzeinlagen aufwarteten, setzte dem Vortrag noch das Sahnehäubchen auf.So war dieser Streifzug durch die "Lustige Witwe" passender Schlusspunkt, Höhepunkt und Finale eines grandiosen Konzertes zugleich. Es war keine Frage, ohne Zugabe durften die Solisten, die Philharmoniker, der Frauen- und der Männerchor die Bühne der Mannherz-Halle nicht verlassen. Restlos begeistert wollte das Publikum den Applaus nicht enden lassen.

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Dirigent Thomas Schlerka und der Vorsitzende Hans Treutlein durften sich am Ende zu Recht feiern lassen. Sind sie doch die Garanten dafür, dass sich der Männergesangverein Reilingen auch zu Beginn des zweiten Jahrhundert seines Bestehens auf dem richtigen Weg befindet und es einem um den Chorgesang in der Gemeinde nicht bange sein muss.

Der MGV 1902 hat mit diesem Konzert- nach den perfekt organisierten und abgelaufenen Jubiläumsveranstaltungen im Juni - sein Vereinsjubiläum mit einem weiteren Höhepunkt abgeschlossen und damit eindrucksvoll unterstrichen, dass er mit zum Besten in der Region zählt, was in punkto Chorgesang geboten wird.

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Den Konzert-Besuchern in der ausverkauften Mannherz-Halle bot sich neben den gelungenen akustischen Darbietungen auch optisch ein eindrucksvoller Anblick

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Dirigent Schlerka leitete gekonnt den beeindruckenden Klangkörper, der sich aus insgesamt ca. 170 Musikerinnen und Musikern des Orchesters, den beiden Solisten sowie den beiden MGV-Chören zusammensetzte

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Stefanie Dasch und Jochen Schmeckenbecher glänzten sowohl solistisch als auch im Duett - und wussten hierbei auch in ihren jeweiligen Rollen mimisch zu überzeugen

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Bei ihrer Arie der Olympia aus "Hoffmann's Erzählungen" stellte Stefanie Dasch mit ausdrucksstarker Mimik eine "automatisierte Puppe" dar, wobei sie - unterstützt von Thomas Müller - immer mal wieder "aufgezogen" und damit "zum Laufen" gebracht werden musste.

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