Winterfeier 2001

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Die diesjährige Winterfeier des Männergesangvereins Reilingen setzte die Reihe der erfolgreichen Veranstaltungen der vergangenen Jahre fort. Rund 550 Besucher füllten den Saal der Mannherz-Halle, als zu Beginn der Frauenchor mit dem Titel Wieder geht ein Tag zur Ruh die Veranstaltung eröffnete.

Der Vorsitzende Hans Treutlein konnte zahlreiche Ehrengäste, darunter Bürgermeister Walter Klein mit Gattin, Herrn Pfarrer Nauber mit Gattin, Herrn Pfarrer Kälble, den Vorsitzenden des Sängerkreises, Herrn Kuhn, zahlreiche Vertreter des Brudervereins "Sängerbund" mit ihrem Dirigenten, Herrn Nußbaum, die Herren Gäbler und Haag von der Kriminalpolizei, Kreisrat und Altbürgermeister Helmut Müller mit Gattin, sowie zahlreiche Ehrenmitglieder und den Ehrenvorsitzenden des MGV, Kurt Ries begrüßen. Ein herzlicher Willkommensgruß galt auch den Vertretern der örtlichen Bankenwelt, der Freiwilligen Feuerwehr sowie dem Deutschen Roten Kreuz.

Hans Treutlein gab den Anwesenden einen kurzen Abriss über die in naher Zukunft geplanten Aktivitäten des Vereins, insbesondere lud er alle Interessierten zum Kappenabend am 17. Februar in den Pfälzer Hof ein. Gleichzeitig informierte er über den vorgesehenen Ablauf des 100jährigen Jubiläums im Jahre 2002, welches mit einem dreitägigen Fest im Juni und einem Abschlusskonzert im November gefeiert werden soll.

Einen besonderen Dank hatte der Vorsitzende für die Mitglieder des Frauenchores parat, welche mit dem von ihnen gestalteten, dekorativen Tischschmuck die Sitzreihen im Saal optisch aufgewertet hatten. Sein Dank galt ebenso allen Spendern für die zahlreichen Tombola-Gewinne. Nach einem weiteren Vortrag des Frauenchores, dem Lied Verklungen ist des Tages Treiben, nahm der Männerchor auf der Bühne Aufstellung und umrahmte die Ehrungen mit den Liedvorträgen "Lieder sing mir" und "Heideröslein".

Die Ehrungen für den Badischen und den Deutschen Sängerbund nahm der Vorsitzende des Sängerkreises Schwetzingen, Gerhard Kuhn, vor. Er betonte in seiner Ansprache, dass mit Musik und Gesang ausgedrückt werden kann, was mit Sprache allein nicht möglich ist. Gerhard Kuhn überbrachte die Grüße des Sängerkreises, verbunden mit dem Dank für stetigen Einsatz um die Sangeskunst und damit auch um das kulturelle Leben in der Gemeinde Reilingen. So habe das Kulturgut Gesang die Nachkriegsjahre mitgeprägt. Die Pionierarbeit der Gesangvereine für die Gemeinschaft und die Kultur im Lande könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn Kultur entstehe nicht nur dort, wo professionell gearbeitet wird. Mit den Worten Ehren heißt Danke sagen leitete er über auf die anstehenden Ehrungen:

Klaus Weckbach erhielt für 25jährige Sängertätigkeit die silberne Ehrennadel des Badischen Sängerbundes und des MGV sowie ein Weinpräsent. Jürgen Bickle gehört dem MGV bereits seit 4 Jahrzehnten an, wofür ihm die goldene Ehrennadel des Badischen Sängerbundes sowie der Ehrenteller des MGV zuteil wurde. Gleichzeitig wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Für 50 Jahre aktive Sängertätigkeit wurde Werner Schmitt mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes und des MGV sowie mit einem Präsentkorb ausgezeichnet. Im Rahmen der Ehrungen durch den MGV, die der Vorsitzende Hans Treutlein vornahm, erhielten Manfred Astor und Ingo Freidel jeweils für 10jährige aktive Sängertätigkeit den MGV-Krug; Dr. Klaus Geng, der ebenfalls dem MGV seit 10 Jahren aktiv angehört, wegen einer beruflichen Verpflichtung aber nicht anwesend sein konnte, durfte seine Auszeichnung in der darauffolgenden Chorprobe entgegen nehmen.

Für ein halbes Jahrhundert passiver Mitgliedschaft wurde Herrn Robert Kneis, der aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte, zum Ehrenmitglied ernannt. Die Ehrung sowie die Überreichung des MGV-Ehrentellers wird in den nächsten Tagen zu Hause nachgeholt.

Hans Treutlein bedankte sich bei allen Geehrten für ihr zuverlässiges und engagiertes Wirken in den vergangenen Jahrzehnten, sei es als aktiver Sänger, als Vizedirigent oder Schauspieler im Rahmen des Unterhaltungsprogramms bei den Winterfeiern, als Vorstandsmitglied oder musikalischer Begleiter am Flügel. Als krönenden Abschluss des offiziellen Teiles sangen erstmals bei einer Winterfeier Männer- und Frauenchor gemeinsam und begeisterten die Zuhörer unter der Leitung von Musikdirektor Thomas Schlerka mit einem Potpourri bekannter amerikanischer Volksweisen.

Im Anschluß an den offiziellen Teil wurde dann im Unterhaltungsteil der Winterfeier zu spätabendlicher Stunde die Vorschriften des Ladenschlußgesetzes außer Kraft gesetzt, als unter dem programmatischen Titel Kaufrausch in Tante Emma's Laden die Pforten zu diesem Einkaufszentrum der besonderen Art geöffnet wurden. Den Besuchern in der Mannherz-Halle wurde in den nun folgenden 2 Stunden ein äußerst kurzweiliges und amüsantes Programm dargeboten, an dem über 50 Sängerinnen und Sänger des MGV mitwirkten.

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Nachdem Tante Emma und ihr Onkel Schorsch - jede Rolle jeweils mit Bravour interpretiert von Vera Strittmatter bzw. Peter Geng - ihren kleinen Laden (Bühnenbild: Erich Hoffmann) aufgeschlossen hatten, begann der Kaufrausch mit einem musikalischen Einkauf. Tante Emma hatte ganz schön zu tun, um all die Wünsche zu erraten, die ein ältliches Sänger-Ehepaar, großartig gespielt von Heidi Klett und Jürgen Bickle, jeweils gesanglich vorbrachten. Auch Heidi Schmeckenbecher als zufällig anwesende Kundin wurde Zeugin davon, welche überraschende Wirkung Verjüngungstropfen bei den älteren Herrschaften zeitigten: Eine heiße Tanzeinlage der beiden Verjüngten zu den Klängen von Sex bomb krönte diesen Sketch.

Eingestreut in die laufende Handlung in Tante Emma's Laden waren immer wieder kurze Szenen, in denen etliche Überraschungsgäste ihre Einkäufe tätigten:

So verlangte und erhielt Mathias Hartmann als Michael Schumacher-Double ein (Not)-Ersatzrad für seinen Ferrari, nachdem ja bei einem Rennen von der Ferrari-Boxencrew schon einmal nur 3 Räder zum Wechseln bereitgestellt worden waren.

Bei der Suche nach einem passenden CD-Geschenk kamen die unterschiedlichen Musik-Geschmäcker zwischen alt und jung deutlich zum Vorschein: Während Tante Emma, Onkel Schorsch und Heidi Klett als Großmutter mehr zu Volksmusik bzw. Heino-Klängen tendierten, zeigten Sabrina Strittmatter und Carolin Dagenbach mit eindeutiger Gestik, worauf jugendliche Kundschaft heutzutage steht. Doch trotz deren Vorlieben für Hardrock oder hektische Techno-Rhythmen fand man mit den Beatles einen Kompomiß, der alle - einschließlich des Publikums im Saal - begeisterte.

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Auch MGV-Vorstand Hans Treutlein trat in einer kurzen Szene auf, um einen Kamm zu erwerben. Die Original-Christoph-Daum-Haarbürste - eindeutig als Toilettenbürste zu erkennen - war ihm allerdings dann doch zu teuer.

Auch die Tour de France machte einen Abstecher in Tante Emma's Laden. Kurt Wirthwein wurde als fleißiger Radler bei seinem kurzen Zwischenstopp wieder für eine schmerzfreie und aufrechte Weiterfahrt präpariert und sorgte damit für reichlich Heiterkeit im Publikum. Sozusagen als running gag waren die Auftritte von Thomas Müller in die Handlung eingestreut: Er gab als ständig nörgelnder Kunde mit ausgeprägtem sächsischen Akzent öfters seine Kommentare zum Besten.

Neben diesen kurzen Szenen bewiesen die Akteure des MGV ihre schauspielerischen Talente auch in 3 längeren Sketchen: Ulrike Bickle überzeugte beim Kauf von Heissen Höschen sowohl Patricia Bickle als skeptische Kundin als auch den Pfarrer Karl Bickle sowie Otto Dürr als unfreiwilligen Heiratskandidaten Pankraz restlos von ihren Vorzügen. Viel Gelächter und der Applaus des Publikums zeugten davon, daß dieser Einkaufsbummel im Saal sehr gut angekommen war.

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Als Alte Bekannte trafen sich in dem gleichnamigen Sketch nach langer Zeit Kerstin Pape als biedere Hausfrau Gerda Naseweis und Eva Zirker als überkandidelte Frabrikantengattin Tusnelda Zimt-Zickig im Tante Emma-Laden wieder. Sie hatten sich hierbei allerhand zu erzählen, wobei die Kommunikation zwischen ihnen prinzipiell durch eine falsche Verwendung von Fremdwörtern erschwert wurde, was bei den Besuchern in der Mannherz-Halle zu großer Heiterkeit führte und mit viel Applaus bedacht wurde.

Fast wurde es für Tante Emma dann noch gefährlich, als zwei dunkle Gestalten zu der Titel-Melodie aus dem Film Der Pate den kleinen Laden betraten: Die beiden Mafiosi Luigi Maccaroni (Thomas Müller) und der sehr gefährlike Paolo Inkasso (Ingo Freidel) waren nämlich zum Einkassieren von Schutzgeld gekommen. Zum Glück für Tante Emma kam aber gerade noch rechtzeitig Altbundeskanzler Helmut Kohl (unter der Maske: Werner Hoffmann) mit einem Koffer voller Geld vorbei, das er zur Geldwäsche bringen wollte. So wechselte dieses Schmutzgeld zur großen Gaudi des Publikums schnell in italienischen Besitz über und Tante Emma kam ungeschoren davon.

Neben all diesen amüsanten Sketchen kamen - eingebettet in die Rahmenhandlung - natürlich auch wieder einige gesangliche Einlagen verschiedener Chormitglieder zum Vortrag, die dieses abwechslungsreiche Programm musikalisch abrundeten: Jeweils solistisch bewiesen Erik Gold mit seiner Interpretation des Rock-Klassiker "Nights in white satin" und auch Eva Zirker mit der zarten Ballade vom "Songbird", einem wunderschönen Titel von Fleetwood Mac, jeweils ihr gesangliches Können.

Andreas Niedermayer ließ seine schöne Tenorstimme bei dem augenzwinkernd präsentierten Titel "Kein Schwein ruft mich an" erklingen, wofür er - neben viel Applaus vom Publikum - von Tante Emma zum Trost eine Familienpackung Handys erhielt. Diese 3 Solostücke wurden jeweils am Flügel von T. Müller begleitet.

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Das MGV-Quartett, bestehend aus Erik Gold, Uwe Schuppel, Siegfried Spahn und Thomas Müller, wußte bei seinem diesjährigen Auftritt so Einiges vom Segeltörn der MGV-Mannschaft im holländischen Ijsselmeer zu berichten: Der schöne alte Jazz-Standard Stormy Weather wurde gekonnt mit viel Swing und einem eigenen deutschen Text mit viel Seemannsgarn dargeboten, am Flügel begleitet von Dirigent Thomas Schlerka.

Zum erstenmal bei einer Winterfeier war ein Kleiner Frauenchor zu hören. Nachdem in der Anmoderation noch ordentlich über die Männerwelt hergezogen worden war, brachten die Damen den von T. Müller am Flügel begleiteten Titel "ONLY YOU" dann zum Ausgleich wunderbar hingebungsvoll-schmachtend zum Vortrag.

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Daß man einen grünen Salat auch anders bestellen kann, davon überzeugten Kerstin Pape und Uwe Schuppel das Publikum mit ihrem Duett "Es grünt so grün" aus dem Musical My fair Lady. Für die akzentuierte Begleitung am Flügel sorgte hierbei MGV-Dirigent Schlerka.

Mit seinem Auftritt als singender Rosenverkäufer sorgte Siegfried Spahn für Begeisterung, verteilte er doch hierbei live Dunkelrote Rosen an einige Damen im Saal. Dank seiner kraftvollen Bariton-Stimme wurde der Genuß dieses Vortrags auch von einer technischen Panne mit dem Mikrofon nur wenig geschmälert. Am Flügel begleitete Christian Schaaf ihn auf seiner Verkaufstour.

Zum Abschluß des Unterhaltungsprogramms bewiesen die Sänger vom Kleinen Männerchor mit dem Titel "Großvaters Uhr" einmal mehr ihr Können bei der musikalischen Umsetzung eingängiger Melodien; gekonnt schwungvoll am Klavier untermalt von Dirigent Schlerka ließen sie gefühlvoll das rhythmische Ticken dieser Uhr in Tante Emma's Laden erschallen.

Bevor sich die die Pforten des Tante Emma-Ladens dann endgültig schlossen, wurden alle Akteure des Programms, die ausschließlich aus den Reihen des MGV stammten, dem Publikum vorgestellt, um sich den verdienten Beifall für ihre Beiträge abzuholen. Die Idee sowie die Gesamt-Konzeption zu diesem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Programm stammten wiederum von Thomas Müller, der auch Regie führte.

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Nach diesem kurzweiligen Programm stand die Hauptverlosung an. Unter dem Vorsitz von Peter Geng zogen die Glücksfeen Sabrina Strittmatter und Carolin Dagenbach die Lose für die insgesamt 39 wertvollen Sachpreise. Den Hauptpreis, eine von der Firma Heinzmann-Reisen aus Walldorf gestiftete Berlin-Reise, konnte Erwin Schweiß aus Ladenburg entgegen nehmen. Daneben wechselten bei der reich bestückten Tombola über 550 weitere Sachpreise den Besitzer.

Zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung spielte die Kapelle Silver Moon zum Tanz auf. Für viele Besucher endete ein rundum vergnüglicher Abend im Kreise des Männergesangvereins damit erst in den frühen Morgenstunden.

TM/US

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